Soziales Engagement junger Zahnärzte

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Transparenz, Authentizität und Unterstützung, die wirklich ankommt – dafür steht Dentists for Africa (DfA) e.V. Die humanitäre Hilfsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Entwicklungshilfe zu leisten und Menschen in Afrika eine zahnärztliche Versorgung zu ermöglichen. Dies ist nur durch tatkräftige freiwillige Helfer und finanzielle Spenden möglich.

Wenn auch ihr euch sozial engagieren möchtet, wäre DfA eine spannende Gelegenheit. Was ihr konkret tun könnt, was ihr vorher wissen solltet und wo ihr euch melden könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Entwicklungshilfe mit Dentists for Africa e.V.

Wer kann helfen?
Für die Hilfsorganisation engagieren sich jährlich viele junge, bereits im Beruf stehende, aber auch angehende Zahnärzte in Form von Freiwilligeneinsätzen. Vor Ort assistieren und unterstützen Zahnmedizinstudierende, die teilweise noch mitten im Studium stecken, erfahrene Zahnärzte bei verschiedenen dentalen Einsätzen. Ganz nach dem Motto: „Jede Hilfe zählt”.

Wie kann ich als Zahnarzt helfen?

Hilfe wird nahezu immer benötigt! Selbst wenn ihr euer Studium noch nicht abgeschlossen habt, könnt ihr als angehende Zahnärzte gemeinsam mit einem Zahnarzt nach Afrika fliegen. Wer sich nicht selbst vernetzt, der hat mit Gabrielle Hüttig bei DfA die richtige Ansprechpartnerin, um den passenden Partner zu finden. Denn nicht voll ausgebildete Zahnärzte dürfen in Afrika nur in Begleitung eines Zahnarztes praktizieren. Bei Fragen rund um die 14 Standorte, für die Vermittlung oder auch für Informationen zu notwendigen Impfungen könnt ihr euch an DfA wenden.

Hilfe in Zeiten von Corona

Durch die Ausbreitung der Corona-Pandemie seit Anfang 2020 gerät die Arbeit der Hilfsorganisation ins Stocken. Daher fehlt aktuell Unterstützung an allen Ecken und Enden. Johanna Wiest, Geschäftsführerin von DfA, leitet die Geschicke des Vereins von Nairobi aus und hofft auf zeitnahe Hilfe: „Seit Beginn der Pandemie bleiben die Einsätze deutscher Zahnärzte aus. Dies hilft uns zwar gezwungener Maßen die Eigenständigkeit des einheimischen Zahngesundheitswesens zu fördern, jedoch wissen wir, dass die zahnärztlichen Helfer aus Deutschland mit den Hufen scharren, um vor Ort wieder zum Einsatz zu kommen.”

Voraussetzungen

Generell gibt es keine Voraussetzungen, um Hilfe zu leisten. Falls jedoch das Studium noch nicht abgeschlossen wurde, solltet ihr zumindest die ersten zwei praktischen Kurse absolviert haben, im besten Fall auch schon OP 1, da vor Ort viele Zähne gezogen werden.

Auch Zahnarzthelfer können mit Dentists for Africa nach Afrika reisen und beispielsweise Vorträge in den Schulen über Zahnhygiene halten. Sollte gar keine zahnmedizinische Ausbildung vorliegen und man möchte dennoch helfen, geht das auch von Deutschland aus.

Von Deutschland aus unterstützen

Dentists for Africa e.V. sucht für elternlose Kinder deutsche Patenschaften, die es den Waisen ermöglichen, zur Schule zu gehen, eine Ausbildung zu absolvieren und eine Kindheit ohne Kinderarbeit zu erleben. Neben den Patenschaften und den finanziellen Spenden können auch Sachspenden abgeben werden. Beispielweise benötigen die Frauen im Witwenhaus immer neue Kleidung oder auch Hygieneartikel. Bei dieser Witwenkooperative handelt es sich um ein Projekt, das verwitweten Frauen ein Zuhause bietet und sie tatkräftig beim Verkauf selbst hergestellter Produkte unterstützt. Am besten informiert ihr euch im Vorfeld, was genau benötigt wird. Zahnmedizinische Utensilien wie Diamanten oder Füllungen können auch gespendet werden. Die Hilfsorganisation sammelt alle Spenden und schickt diese dann gebündelt nach Afrika.

Und was ist mit dem finanziellen Aspekt?

Wenn ihr euch als Zahnarzt vor Ort engagieren möchtet, solltet ihr vorher wissen, dass dies ohne Honorar geschieht – jedoch sind der ideelle Wert und der Erfahrungsschatz, den man mit nach Hause nimmt, unbezahlbar. Eure Aufenthaltsdauer ist frei wählbar.
Es gibt die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt ein Stipendium über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zu beantragen; hier liegt die Mindestaufenthaltsdauer bei einem Monat.

Unbezahlbare Hilfe leisten

Wie die Arbeit vor Ort aussieht, weiß Ann-Katrin Zeigner sehr genau: Sie war vor dem Abschluss ihres Studiums 2020 als Studentin in Afrika vor Ort und hat vielen Menschen zahnärztlich und zwischenmenschlich helfen können. „Als Zahnärztin das Privileg zu genießen, Menschen wirklich helfen zu können und diese Möglichkeit nicht zu verschwenden, ist mir sehr wichtig”, so die 27-Jährige.
Trotz anstrengender Tage blickt die junge Zahnärztin voller Stolz auf die Zeit zurück und kann jedem empfehlen, der die berufliche Möglichkeit hat medizinische Hilfe zu leisten, diese zu nutzen. Dabei stand für Ann-Katrin Zeigner „besonders die langfristige Hilfe vor Ort bei der Wahl der Organisation im Vordergrund.” Sie selbst beschreibt, dass die Organisation nicht nur kurz- oder mittelfristige Unterstützung leistet, sondern Strukturen aufbaut, die langfristig Früchte tragen. Viele Kinder erinnern sich auch noch nach Jahren an die prophylaktische Arbeit, die die Helfer in den Schulen geleistet haben. Und die Erfolge dessen sind sichtbar! Durch das Vermitteln der Wichtigkeit von Zahnhygiene haben Kinder, die mit Helfern gelernt haben, wie man Prophylaxe betreibt, im Alter weniger Probleme mit ihren Zähnen.
„Das Zitat von Mahatma Ghandi ‚Be the change you want to see in the world‘ liegt mir sehr am Herzen”, so Zeigner. Sie ermutigt jeden Zahnarzt dazu, seine Chance zu nutzen und einen Aufenthalt in Afrika zu planen.

Weitere Informationen zu Dentists for Africa e.V. findet ihr auf der Website der Hilfsorganisation . Ann-Katrin Zeigner hat dort auch ihren Erfahrungsbericht veröffentlicht.

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