In einem spannenden Interview gewährt Dr. Nathalie Henrich tiefe Einblicke in ihre persönliche und berufliche Reise als Gründerin der Kinderzahnarztpraxis ZahnZauberWald. Sie lässt uns teilhaben an ihren Erfahrungen – von den Anfängen ihrer Karriere bis hin zur Gründung und Führung ihrer eigenen Praxis. Dabei wird spürbar, mit welcher Leidenschaft und Motivation sie ihre kleinen Patienten von Beginn an bei der Zahnpflege unterstützt.
Frage: Dr. Henrich, was hat Sie dazu inspiriert, Zahnärztin zu werden?
Dr. Nathalie Henrich: Mein Onkel ist Zahnarzt im Sauerland, und schon als Kind durfte ich ihm bei Versiegelungen der Zähne bei meiner Schwester assistieren. Schon vor der weiterführenden Schule war deshalb für mich klar: Ich werde Zahnärztin. Es gab da noch ein paar weitere Ideen, aber am Ende hat kein anderer Beruf so viel Faszination bei mir ausgelöst.
Mein Job ist unglaublich abwechslungsreich. Ich liebe den Kontakt zu meinen Patienten und
die Tatsache, dass ich praktisch und mit meinen Händen etwas erschaffen kann.
Wie verlief Ihr Weg bis zur Gründung der eigenen Praxis?
Nach meinem Studienabschluss im Jahr 2007 bin ich der Liebe wegen nach Ulm gezogen. Dort habe ich zuerst als Assistenzärztin und später als angestellte Zahnärztin in einer Klinik gearbeitet.
Nach einigen Jahren zog es mich und meine Familie ins Rheinland. In dieser Zeit wuchs auch mein Interesse an der Kinderzahnmedizin, vor allem durch meine eigenen Kinder.
Die Entscheidung, mich selbstständig zu machen und meine eigene Praxis zu eröffnen, ist über die Jahre gereift. Ich habe auf meinem Weg unterschiedliche Führungsstile und Ausrichtungen kennengelernt. Daraus entstand der Wunsch, mein eigenes Ding zu machen. Ich wollte einen Ort schaffen, an dem ich meine Ideen und Vorstellungen umsetzen und ein Team um mich schaffen kann, mit dem ich jeden Tag gerne zusammenarbeite.
Der tatsächliche Schritt in die Selbstständigkeit war dann eine Kombination aus mutigen Entscheidungen, tatkräftiger Unterstützung meiner Familie und meines Teams sowie dem festen Glauben an das Konzept meiner Praxis. Ich freue mich sehr darüber, dass wir am 21. April 2024 das zweijährige Bestehen feiern durften.
Sie haben sich mit Ihrer eigenen Praxis auf die Behandlung von Kindern spezialisiert. Wie kam es dazu?
Eigentlich durch meine eigenen Kinder. Nach meiner Elternzeit habe ich in Kaarst meinen Wiedereinstieg in den Beruf gehabt und dort den Bereich Kinderzahnheilkunde aufgebaut. Mit meinen Kindern wuchs auch mein Interesse an diesem Gebiet.
Qualifizierte Kinderzahnärzte sind wirklich rar, weil die kleinen Patienten besondere Anforderungen mit sich bringen. Ich kann verstehen, dass viele Kollegen sich dieser Herausforderung nicht stellen, denn die Behandlung von Milchzähnen wird oft unterschätzt. Die Auswirkungen von Karies und anderen Zahnproblemen im Kindesalter auf die bleibenden Zähne, wie Deformationen oder Platzmangel, können gravierend sein und unter Umständen umfangreiche kieferorthopädische Behandlungen nach sich ziehen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist eine kindgerechte Umgebung. Ich möchte, dass sich meine kleinen Patienten von Anfang an wohlfühlen. Daher sieht meine Praxis auch nicht wie eine typische Zahnarztpraxis aus, sondern ist speziell auf Kinder ausgerichtet. Die kindgerechte Gestaltung hilft dabei, Ängste abzubauen und eine positive Grundhaltung zu fördern. Kinderzahnmedizin erfordert auch den Einsatz spezieller Materialien und Techniken. Es ist mir wichtig, dass wir alles an speziellem Equipment vor Ort haben, was für eine kindgerechte Behandlung notwendig ist.
Mein Ziel in der Kinderzahnmedizin ist es nicht nur, die Zähne der Kinder zu behandeln, sondern auch, sie und ihre Eltern für eine gute Mundhygiene zu sensibilisieren. Mein Team und ich wollen eine positive Einstellung zur Zahnpflege fördern und frühzeitig mit der Prävention beginnen.
Das klingt wirklich spannend und total nachvollziehbar. An welchem Punkt haben Sie sich für die eigene Praxis entschieden?
Ich habe in verschiedenen Anstellungen gearbeitet und dabei unterschiedliche Führungsstile erlebt. Das hat mich dazu inspiriert, meine eigenen Ideen umzusetzen. In der Selbstständigkeit kann ich entscheiden, mit wem ich zusammenarbeite und wie wir unser Team und die Praxis gestalten. Das größte Glück ist für mich, ein harmonisches und engagiertes Team um mich zu haben.
Welche Herausforderungen begegneten Ihnen auf dem Weg in die Selbstständigkeit?
Eine der größten Herausforderungen war es, die richtige Reihenfolge der notwendigen Schritte zu kennen. Ich hatte das große Glück, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die mich auf diesem Weg unterstützt haben. Mein Mann war bei jeder Entscheidung an meiner Seite, und gemeinsam haben wir viele der Hürden gemeistert.
Gleichzeitig habe ich seit Tag 2 eine Mitarbeiterin, die wirklich den kompletten Entwicklungsprozess der Praxis begleitet hat. Sie hat die Praxis mit aufgebaut und sogar bei der Einrichtung geholfen. Eine solche Unterstützung ist unglaublich wertvoll.
Ich habe vieles aus dem Bauch heraus entschieden, würde aber rückblickend empfehlen, jemanden zur Seite zu haben, der Erfahrung mit Praxisgründungen hat. Ein Experte in dem Bereich hätte uns sicherlich dabei geholfen, die richtigen Fragen zu stellen und so manchen Stolperstein zu umgehen.
Was mir noch einfällt, ist die Herausforderung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Damit das gelingt, braucht man ein Team, auf das man sich zu 100% verlassen kann. Der ZahnZauberWald ist klein und auf allen Ebenen gesund gewachsen. Ein familiäres und vertrauensvolles Umfeld war mir von Anfang an besonders wichtig.
Wenn wir jetzt einmal Ihren Arbeitsalltag betrachten – Wie unterscheidet sich die Behandlung von Erwachsenen gegenüber der Behandlung von Kindern?
Ich glaube, der größte Unterschied ist die Verhaltensführung. Wir benutzen kinderfreundliche Begriffe. Bei uns werden Zähne zum Beispiel geduscht, statt gereinigt. Manchmal verstehen selbst die dabei sitzenden Eltern nicht, was da gerade passiert. Das übersetzen wir dann natürlich noch mal unter 4 Augen. Wenn unsere kleinen Patienten sich wohlfühlen, spüren das auch die Eltern.
Und wir achten darauf, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Kinder sind total ehrlich. Sie sagen direkt, wenn ihnen etwas nicht passt. Das weiß ich sehr zu schätzen. Sie geben direktes Feedback, und das hilft uns, die Behandlung stetig zu verbessern.
Sie sagten eben, dass Ihre Praxis personell gesund gewachsen ist. Was tun Sie, um den Zusammenhalt untereinander zu stärken?
Wir legen großen Wert auf regelmäßige Teamevents, bei denen wir mehr und mehr zusammenwachsen. Aktuell befinde ich mich auch in der Planung, einen Coach oder Mediator zu engagieren, der bei der Stressbewältigung im Praxisalltag unterstützt. Auf der Arbeit ist alles sehr eng getaktet, eine gewisse Resilienz ist deshalb besonders wichtig.
Außerdem sind gegenseitiger Respekt und uneingeschränkte Unterstützung unglaublich wertvoll. Deshalb gilt bei uns: Wer krank ist, ist krank. Keiner muss sich krank durch den Tag quälen, nur um nicht auszufallen.
Sie sind nicht nur Zahnärztin, sondern mit einer eigenen Praxis automatisch auch Chefin. Wie fühlen Sie sich in dieser Rolle?
In meine Rolle als Chefin habe ich mich gut eingelebt, auch wenn es anfangs eine gewisse Anpassungszeit erforderte. Eines der größten Lernfelder war für mich, eine Balance zwischen einem freundschaftlichen Verhältnis und der professionellen Distanz zu finden, die für eine Führungsposition notwendig ist. Die meisten neuen Teammitglieder sind über persönliche Kontakte hinzugekommen. Das ist immer etwas anderes, als wenn Bewerbungen von extern bei uns eingehen.
Es ist schön zu hören, dass Sie gut in Ihre Rolle hineingewachsen sind. Wie definieren Sie den Erfolg Ihrer Praxis noch?
Den ZahnZauberWald macht aus, dass hier fast ausschließlich Mütter arbeiten. Jeder von uns versteht die Sorgen und Nöte der Eltern, die mit ihren Kindern zur Behandlung zu uns kommen. Wenn bei den Eltern dann doch mal Tränen fließen, können wir besonders empathisch auf sie eingehen. Für mich bedeutet Erfolg, wenn Eltern mit uns ein Team bilden. Sie sind letztlich fürs Zähneputzen verantwortlich. Wenn es nicht rund läuft, nützt es nichts, ihnen Vorwürfe zu machen, sondern aufzuklären und dabei zu helfen, dass die Mundhygiene bei den kleinen Patienten künftig besser funktioniert. Da kann es auch mal passieren, dass der Ton ernster wird, wenn über eine längere Betreuung hinweg keine Besserung erkennbar ist.
Welche Rolle spielen soziale Medien für Ihre Praxis?
Ehrlich gesagt, haben wir nicht viel in Social Media investiert und behandeln das Thema eher stiefmütterlich. Wir gewinnen unsere Patienten vor allem durch persönliche Empfehlungen.
Zum Abschluss unseres Gesprächs würden wir gern mehr über Ihre Zusammenarbeit mit EVIDENT erfahren – Was können Sie nach 2 Jahren der Zusammenarbeit sagen?
Ich habe während meiner Zahnarztlaufbahn mehrere Systeme kennengelernt. Meine erste Begegnung mit EVIDENT hatte ich während meiner Zeit in der Praxis in Ulm. Die Software hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Als ich dann überlegt habe, welches Tool für meine eigene Praxis das richtige ist, war EVIDENT von Anfang an in der engeren Auswahl. Der herzliche und persönliche Kontakt hat mir die Entscheidung dann echt leicht gemacht. Das Team von EVIDENT hat sich 4 Stunden Zeit genommen, mir alle Features genau zu erklären. Ich habe vorhin ja schon durchklingen lassen, dass mir eine gute, zwischenmenschliche Beziehung sehr wichtig ist. EVIDENT bringt das einfach mit. Was mich auch überzeugt, ist die Tatsache, dass ich alle Funktionen, die ich für den Praxisalltag brauche, in einer Software habe. Ich möchte einfach keine Urlaubsanträge auf Papier hier rumliegen haben. Selbst das kann ich mit EVIDENT managen.
Vielen Dank für das freundliche Gespräch.
Wir haben im Gespräch mit Frau Dr. Henrich tiefe Einblicke in ihre Arbeit als Kinderzahnärztin erhalten und freuen uns sehr, dass Sie zufrieden mit EVIDENT ist. Wir wünschen Fr. Dr. Henrich weiterhin viel Erfolg für ihren ZahnZauberWald.